Gewerbliche Immobilien erleben wohl auch 2014 eine verstärkte Nachfrage
(Berlin, den 17.03.2014) Der Run auf gewerbliche Immobilien hält ungebrochen an: In 2013 konnte bereits mit einer drastischen Steigerung von 22,6 % zu 2012 ein globales Gesamtinvestitionsvolumen von 859 Milliarden Euro verzeichnet werden. In den führenden westeuropäischen Industrienationen Frankreich, Großbritannien und Deutschland konnte dabei sogar eine Steigerung von 24 % verbucht werden. Die Immobilienberatungsfirma C&W (Cushman & Wakefield) schätzt, dass eine Steigerung in 2014 um ca. 13 % durchaus realistisch ist, womit dann die 1 Billion Euro-Marke geknackt wäre. Angetrieben durch die hohen Nachfragen in den USA und in Westeuropa erfreuen sich gewerbliche Immobilienobjekte noch immer weiter zunehmender Beliebtheit. Dabei stieg auch das Volumen grenzüberschreitender Investitionen in 2013 deutlich um 24,3 % an und bescherte diesen Kapitaltransaktionen einen Marktanteil von ca. 17,6 %. Zu beobachten war insbesondere eine zunehmende Investitionstätigkeit aus dem asiatischen Pazifikraum, deren Kapitalinvestoren in 2013 etwa 40 % aller grenzüberschreitenden Investitionen für Gewerbeimmobilien getätigt haben. Auf der globalen Spitzenposition befinden sich jedoch noch immer die Investoren in den USA – von hier wurden ca. 43 % aller grenzüberschreitenden Investitionen für Gewerbeimmobilien initiiert. Die europäischen Kapitalanleger hingegen haben ihre grenzüberschreitenden Investments nicht merklich ausgebaut. Die spannende Frage bleibt, ob in naher Zukunft Asien die US-amerikanischen Investoren überholen wird – Experten erwarten dies jedoch schon in Bälde.
Wie ist die Situation in Deutschland?
Die Investitionen in gewerbliche und private Immobilien in Deutschland legten in Deutschland in 2013 nach den letzten Hochrechnungen des IVD (Immobilienverband Deutschland) um ca. 9 % auf etwa 183 Milliarden Euro zu. Nach wie vor bildet der deutsche Immobilienmarkt wegen der hohen Rechtssicherheit und der stabilen Wirtschaftslage eine attraktive Investitionsbasis für in- und ausländische Investoren. Nur noch knapp liegt die aktuelle Investitionssumme unter dem absoluten Spitzenwert von 2007 – bleiben die Voraussetzungen wie bisher bestehen, werden die gesamten Investitionen wohl schon bald einen neuen Rekordwert abbilden können. Betrachtet man die einzelnen Bundesländer, so konnten 13 der 16 Länder ihr Investitionsvolumen in Immobilien steigern. Dabei konnten vor allem Sachsen mit 24,7 % und Berlin mit 23,8 % besonders deutliche Anstiege verzeichnen. Im Zusammenhang mit der Steigerung in Berlin muss jedoch auch die geplante Erhöhung der Grunderwerbsteuer für 2014 dort beachtet werden – viele Käufer haben ihr Geschäft noch vor Inkrafttreten dieser Erhöhung abgeschlossen. Auf den weiteren Plätzen liegen Brandenburg mit 14,3 %, Rheinland-Pfalz mit 13 % und Baden-Württemberg mit 12,6 %. Lediglich das Saarland, Bremen und Hessen mussten Rückgänge des Investitionsvolumens verzeichnen. Dabei war Hessen das Bundesland mit dem stärksten Rückgang (- 10,7 %). Doch auch hier kann durch den Zusammenhang mit der Erhöhung der Grunderwerbsteuer zum 1. Januar 2013 zumindest ein großer Teil des Rückganges erklärt werden. Investoren scheuen die Mehrbelastung durch die Steuererhöhung und haben ihre Geschäfte daher vor Inkrafttreten derselben abgeschlossen.
Umsätze werden wohl stark bleiben
Die Investitionen befinden sich auf einem hohen Umsatzniveau – so konnte Bayern als Spitzenreiter in Deutschland in 2013 die Neuinvestitionen in Immobilien um 7,6 % auf 38,5 Milliarden Euro steigern. Nur knapp dahinter folgen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Nach Einschätzung der meisten Experten werden die Umsätze auf einem hohen Niveau konstant bleiben oder sogar weiter leicht steigen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass sich das Marktumfeld nicht prägnant ändert. Derzeit ermöglicht nicht nur die stabile Wirtschaftslage, sondern auch die fehlenden Anlagealternativen sowie das allgemein sehr niedrigen Zinsumfeld die weiterhin anhaltend hohe Investitionstätigkeit in private und gewerbliche Immobilien. Anleger wie Eigennutzer können die Immobilie günstig finanzieren und so ihre jeweils individuellen Vorstellungen schneller realisieren. Für private Käufer sichert dies das eigene Wohnumfeld und trägt entscheidend zur Altersvorsorge bei und für gewerbliche Engagements gibt es von Seiten des ökonomischen Umfelds eigentlich kaum einen günstigeren Zeitpunkt als derzeit. Vorhandene Kapazitäten können so ausgeweitet werden und den Fortbestand des Unternehmens entscheidend positiv beeinflussen – auch dies mag letztlich zur aktuell sehr stabilen Wirtschaftslage in Deutschland beitragen.
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