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Zentraler Immobilienausschuss (ZIA) stellt Ergebnisse des neuesten „Immomat“ vor

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Zentraler Immobilienausschuss (ZIA) stellt Ergebnisse des neuesten „Immomat“ vor

Der deutsche Immobilienmarkt befindet sich seit vielen Jahren in einer angespannten Situation – insbesondere in Ballungsgebieten ist die Nachfrage nach Wohnraum viel stärker als das Angebot. Immense Preissteigerungen sind die Folge. Der Zentralen Immobilienausschuss (ZIA) befragt regelmäßig die Mitglieder der Immobilienwirtschaft zu aktuellen Themen. Insgesamt 2.690 Teilnehmer beantworteten in einem anonymisierten Verfahren 32 Fragen zu immobilienrelevanten Themen wie z. B. Stadtentwicklungs-, Finanz- und Steuerpolitik. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Frage, wie die Fachleute selbst das Problem wahrnehmen und wo sie die Hindernisse zur Entspannung des Marktes sehen. Etwa drei Viertel der Immomat-Teilnehmer sehen hier die Senkung der Grunderwerbsteuer als notwendig an – ein fast ebenso hoher Anteil sieht die existierenden Landesbauordnungen als Hindernis für eine Marktentspannung an. Es scheint, als sei die Politik gerade in diesen Themenbereichen besonders gefragt, zu einer entsprechenden Entlastung beizutragen.

Fachleute plädieren für ein einheitliches Steuerniveau

Die bisherigen Ergebnisse des Immomat zeigen, das mehr als 73 % der Befragten für eine bundesweit einheitliche Gewerbesteuer plädieren. Dies sollte ein deutliches Signal an die Politik sein. Die Grunderwerbsteuer ist in den letzten Jahren je nach Bundesland unterschiedlich stark angestiegen. Im internationalen Vergleich befindet sich diese generell auf einem sehr hohen Niveau. Möchte man die Investition in Immobilien bzw. die Neuschaffung von Wohnraum fördern, steht diese hohe Steuer immer dagegen. Alle Bemühungen um die Einführung von Förderungen müssten also immer auch eine Senkung der Grunderwerbsteuer zum Ziel haben. Der Steuersatz betrug vor 2010 einmal bundeseinheitlich 3,5 %, danach war die Steuer bis heute stark angestiegen, jedoch unterschiedlich nach Bundesland. Heute zahlen Betroffene z. B. im Saarland, in Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Schleswig-Holstein 6,5 %, in Hessen und Berlin 6 % oder in Sachsen-Anhalt, Bremen oder Niedersachsen 5 %. Stellt man sich die meist relativ hohen Summen für den Erwerb vor, machen diese Prozentsätze einen erheblichen Mehraufwand als Teil der Investitionen aus. Gerade bei Käuferschichten mit nicht sehr hohem Einkommen wie z. B. Familien oder bei jüngeren Menschen wird dadurch ein Erwerb oft verhindert. Zudem wird die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum gerade in den Metropolen blockiert.

Gesetzgebung verhindert ebenfalls eine Entspannung des Marktes

Die unterschiedlichen Landesbauordnungen in Deutschland waren ebenfalls Kritikpunkt bei der Immomat-Befragung. Favorisiert wird von den Befragten eine bundeseinheitliche Musterbauordnung – diese würde Investoren mehr Sicherheit und außerdem eine zügigere Projektrealisation bringen. Die oft sehr strengen Bestimmungen der derzeitigen Landesbauordnungen werden als eher investitionsverhindernd angesehen. Außerdem sollten die steuerlichen Vorgaben zur Schaffung eines investitionsfreundlicheren Klimas im Immobiliensektor geändert werden. Ein großer Teil der Befragten sprach sich für einen Ausbau des Anreizsystems aus – dies könnte z. B. durch die Erhöhung der linearen Abschreibungsmöglichkeiten von derzeit 2 auf mindestens 3 % jährlich passieren. Hierfür gab es bei der Immomat-Befragung eine Zustimmung von 70,5 % der Befragten. Auch die Schaffung einer Sonderabschreibungsmöglichkeit für die energetische Gebäudesanierung könnte hier weiterhelfen (72,4 % sprachen sich dafür aus). Alles in allem zeigt die Befragung, dass in Deutschland einiges getan werden müsste, damit auf dem Immobilienmarkt eine Entspannung eintreten kann. Man darf gespannt sein, was davon in der nächsten Zukunft wirklich umgesetzt werden kann.

Bild@Zentraler Immobilienausschuss